Die Gefühls-Paradoxie: Warum du nicht bekommst, was du wirklich willst

Mai 22, 2025

Du spürst diesen Druck in der Brust, wenn du morgens aufwachst.

Du willst endlich dieses Leben führen, von dem du immer träumst.

Erfolgreich sein. Finanziell abgesichert. In einer erfüllenden Beziehung. Mit innerer Ruhe.

Und doch stehst du dir selbst im Weg – nicht aus Faulheit oder mangelnder Disziplin, sondern weil du Gefühle vermeidest, die dich zu deinem Traumleben führen würden.

Genau diese Strategie, unangenehme Emotionen nicht fühlen zu müssen, blockiert dich.

Ich habe dieses Muster bei mir selbst und Hunderten von Klienten gesehen. Und heute zeige ich dir den Ausweg.

Was sich hinter deinen Zielen wirklich verbirgt

Du denkst, du willst Erfolg. Finanzielle Sicherheit. Eine erfüllte Beziehung.

Aber hier ist die Wahrheit: Du willst all das gar nicht wirklich.

Nicht das Geld an sich. Nicht die intime Beziehung. Nicht den beeindruckenden Jobtitel.

Was du in Wahrheit suchst, ist das emotionale Erleben dahinter.

Die Freiheit, die du mit finanzieller Sicherheit verbindest.

Die Geborgenheit, die du dir von einer Beziehung erhoffst.

Das Gefühl von Bedeutsamkeit, das dir dein Traumjob geben soll.

Und das Verrückte daran?

Oft ist es genau unsere Angst vor bestimmten Gefühlen, die uns davon abhält, die Gefühle zu erleben, nach denen wir uns eigentlich sehnen.

Die große Gefühls-Vermeidungs-Falle

Das Vermeiden von Gefühlen ist in unserer Gesellschaft etwas Normales.

Erinnerst du dich an die Sätze aus deiner Kindheit?

„Jetzt wein doch nicht!“ „Reiß dich zusammen.“ „Dafür brauchst du doch keine Angst zu haben.“

Diese kleinen, scheinbar harmlosen Sätze haben tiefe Spuren hinterlassen.

Sie haben dir beigebracht: Bestimmte Gefühle sind nicht okay. Sie sind gefährlich. Sie machen dich schwach oder verletzlich.

Also hast du gelernt, sie zu vermeiden. Um jeden Preis.

Und jetzt? Jetzt sitzt du vielleicht in einer Lebenssituation fest, die sich vertraut anfühlt – aber irgendwie auch frustrierend.

Drei Geschichten, die ich zu oft höre

Der goldene Käfig

Anna, 37, Führungskraft in einem großen Unternehmen. Ihr Gehalt ist top, ihre Position beneidenswert. Und trotzdem fühlt sie beim Aufwachen diesen dumpfen Knoten im Magen.

Sie träumt davon, etwas Eigenes aufzubauen. Etwas mit Sinn. Aber der Gedanke an den Gehaltszettel – und die Angst vor Unsicherheit – hält sie gefangen.

Was sie vermeidet: Das Gefühl von Unsicherheit und möglichem Scheitern. Was sie sich wünscht: Lebendigkeit und tiefere Erfüllung.

Der Herz-Panzer

Michael, 42, erfolgreicher Berater. In seiner Freizeit trifft er sich mit Freunden, reist viel, hat oberflächlich gesehen „alles“. Was niemand sieht: Wie einsam er sich manchmal fühlt.

Wenn jemand emotional näher kommt, erfindet er Ausreden. Zieht sich zurück. „Ich bin einfach gerne unabhängig“, sagt er dann.

Was er vermeidet: Die Angst vor Verletzung und Ablehnung. Was er sich wünscht: Echte Verbindung und Intimität.

Die Perfektionismus-Falle

Lisa, 29, Grafikdesignerin. Kreativ, intelligent, voller Ideen. Und doch startet sie ein Projekt nach dem anderen – ohne eines wirklich zu Ende zu bringen.

„Irgendwas fehlt immer“, sagt sie mit gesenktem Blick. „Es ist nie gut genug.“ In Wahrheit aber ist es die Angst vor dem Moment der Beurteilung, dem Gefühl des Nicht-Genügens, das sie lähmt.

Was sie vermeidet: Das Gefühl von Verletzlichkeit und möglichem Scheitern. Was sie sich wünscht: Vollendung und die Freiheit, einfach zu erschaffen.

Kommt dir eines dieser Beispiele bekannt vor? Dann lies unbedingt weiter – du bist nicht allein damit. Und du kannst das ändern.

Was die Psychologie dazu sagt

In der ACT (Akzeptanz- und Commitment-Therapie) gibt es einen Satz, der mein Leben verändert hat:

„Der Schmerz kommt nicht durch das Gefühl selbst – sondern durch unseren Widerstand dagegen.“

Die Forschung bestätigt: Menschen, die bereit sind, auch unangenehme Emotionen zu fühlen und zu akzeptieren, haben langfristig:

  • mehr emotionale Stabilität
  • tiefere Beziehungen
  • ein höheres Maß an Selbstbestimmung

Es ist wie bei einer Welle im Meer: Wenn du gegen sie ankämpfst, reißt sie dich mit. Wenn du durch sie hindurchtauchst, kommst du auf der anderen Seite wieder hervor.

Ein kleiner Test für zwischendurch

Nimm dir einen Moment Zeit und frag dich ehrlich:

  • Gibt es etwas in deinem Leben, das du dir wünschst, aber immer wieder aufschiebst?
  • Welche Gefühle tauchen auf, wenn du daran denkst, es wirklich umzusetzen?
  • Merkst du, dass du dich manchmal im Kreis drehst, obwohl du „eigentlich alles weißt“?

Wenn du innerlich genickt hast – ich verstehe dich. Es ist kein Zeichen von Schwäche. Es zeigt nur, dass du ein Mensch mit einem fühlenden Herzen bist. Und dass in dir etwas ist, das endlich gesehen werden will.

Wieder fühlen lernen (ohne davon überrollt zu werden)

Es geht nicht darum, dass du dich besser fühlst, sondern dass du besser darin wirst, zu fühlen.

„Es geht nicht darum, dass du dich besser fühlst, sondern dass du besser darin wirst, zu fühlen.“
Dr. Gabor Maté

Versteh mich nicht falsch: Es geht nicht darum, ständig in einem emotionalen Chaos zu leben. Sondern um die Fähigkeit, mit deinen Gefühlen in Kontakt zu bleiben, ohne dich von ihnen mitreißen zu lassen.

Eine kleine Übung für den Anfang:

  1. Wenn ein unangenehmes Gefühl auftaucht – halte inne. Nur für einen Moment.
  2. Atme bewusst und spüre nach: Wo im Körper zeigt sich dieses Gefühl? Ist es ein Druck? Eine Enge? Ein Ziehen?
  3. Sag dir innerlich: „Ich muss es nicht mögen, aber ich darf es fühlen.“

Diese innere Erlaubnis verändert alles. Und ja, sie ist trainierbar – wie ein Muskel.

Der Weg raus: Nicht weniger fühlen, sondern anders

Wahre Freiheit entsteht nicht dadurch, dass wir nichts mehr fühlen – sondern dadurch, dass wir bereit sind, alles zu fühlen, ohne uns davon beherrschen zu lassen.

Wenn du Angst fühlst und trotzdem deinen Weg gehst – das ist Mut.
Wenn du Unsicherheit spürst und trotzdem entscheidest – das ist Wachstum.
Wenn du Wut fühlst und dich trotzdem verbunden bleibst – das ist Reife.

Du musst dich deinen Gefühlen nicht mehr unterwerfen. Aber du musst sie auch nicht länger meiden.

Denn hinter jedem Gefühl, das du vermeidest, wartet oft genau das Leben, das du dir wünschst.

Eine Einladung an dich

Was wäre, wenn du heute damit beginnst, dich nicht mehr vor bestimmten Gefühlen zu „schützen“?

Wenn du statt „Was kann ich tun, um das bloß nicht fühlen zu müssen?“ fragst:

👉 „Was ist mir so wichtig, dass ich bereit bin, auch unangenehme Gefühle dafür zu durchleben?“

Diese Frage hat mein Leben verändert. Und sie könnte auch deines verändern.

Wenn du bereit bist, diesen Weg zu gehen:
📩 Schreib mir gern, welche Emotion dich aktuell zurückhält.
📚 Oder lies weiter im Blog – zum Beispiel hier: Was emotionale Unabhängigkeit wirklich bedeutet.

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