hochsensibilität
Hochsensibilität
Hochsensibilität beschreibt eine besondere Form und Intensität wie Menschen Reize und Informationen aus ihrer Umwelt wahrnehmen und verarbeiten. In zahlreichen Studien (z.B. von Dr. Elaine Aron) konnte man feststellen, dass es bei hochsensiblen Menschen ganz spezifische Merkmale gibt.
Dazu gehören eine tiefgreifende Informationsverarbeitung, eine ausgeprägte Empathie, ein starkes emotionales Erleben, die Wahrnehmung von Feinheiten sowie Übererregbarkeit.
Man geht derzeit davon aus, dass etwa 20 Prozent der Menschen hochsensibel sind.
Hochsensible Menschen (auch als HSP bezeichnet „hyper sensitive person) nehmen ihre Umwelt auf eine sehr tiefgründige Weise wahr und haben eine differenzierte Sicht auf zwischenmenschliche Beziehungen und die Welt im Allgemeinen.
Daher fühlen sich hochsensible Menschen oft nicht verstanden und verstehen umgekehrt auch vieles nicht, was normalsensible Menschen als normal betrachten.
Hochsensible reagieren empfindlicher auf äußere Reize und nehmen subtile Details wahr, die anderen möglicherweise entgehen. Dies kann zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Umweltfaktoren, aber auch zu einer tieferen Verbindung zu emotionalen und kreativen Aspekten des Lebens führen.
Hochsensibilität ist weder eine Krankheit noch eine persönliche Schwäche.
Ich sehe Hochsensibilität vor allem als ein Konzept, das Menschen dabei helfen kann, sich mit ihrer Einzigartigkeit besser zu akzeptieren und im Einklang mit ihren Bedürfnissen leben zu können.
Als ich mich das erste Mal damit beschäftigte und mich so gut in dieser Beschreibung wiederfinden konnte, ging mir tatsächlich ein großes Licht auf und viele Dinge kamen auf einmal ins Fließen.
Mittlerweile betrachte ich meine Hochsensibilität als ein großes Geschenk und eine wertvolle Gabe.
Die damit verbunden Fähigkeiten und Eigenschaften ermöglichen mir nuancierte Einsichten zu gewinnen und die Welt auf eine reichhaltige Weise zu erleben. Was ich hierfür zunächst lernen musste war, mich selbst bedingungslos zu akzeptieren, meine Bedürfnisse ernst zu nehmen und mich klar abzugrenzen.
Sowohl aus eigener Erfahrung als auch aus meiner Arbeit mit vielen hochsensiblen Klienten und Klientinnen weiß ich, dass diese Schritte besonders für Hochsensiblen Menschen herausfordernd sein können. Sie sind gleichzeitig der einzige Weg, der zu innerem Frieden und zu innerer Freiheit führt.
Wenn wir Hochsensibilität in uns nicht erkennen, sie womöglich ablehnen oder versuchen zu unterdrücken sind die Folgen unter anderem: Süchte jeder Art, Burnout, Depressionen, chronische Verstimmungen und körperliche Beschwerden. Alles Zeichen dafür, dass wir nicht im Einklang mit uns leben.
Die Welt braucht Hochsensible Menschen
In der Evolutionsgeschichte könnten hochsensible Menschen aufgrund ihrer ausgeprägten Wahrnehmungsfähigkeiten eine Überlebensrolle gespielt haben. Ihre Fähigkeit, Gefahren früher zu erkennen, könnte dazu geführt haben, dass sie als Warner der Gemeinschaft agierten. Durch ihre vorsichtige und umsichtige Natur waren sie in der Lage, die Gruppe vor potenziellen Bedrohungen zu schützen und somit das kollektive Überleben zu sichern.
Auf heute übertragen:
In einer Welt die im Außen scheinbar immer überdrehter wird, in der sich immer mehr Menschen von sich entfremdet fühlen und auch das kollektive Überleben wieder stärker in den Vordergrund tritt braucht es zum Ausgleich hochsensible Menschen, die im Einklang mit sich leben.
Nach dem Motto: sorge gut für dich selbst, dann sorgst du auch gut für andere.
Zusammengefasst:
Hochsensibilität ist eine Begabung, die Welt und zwischenmenschliche Beziehung auf eine besondere Weise wahrzunehmen. Hochsensibilität geht weit über eine einfache Empfindsamkeit hinaus und hat eine große Bedeutung für das kollektive Zusammenleben.
Mit Know How und einem gestärkten Selbstwertgefühl können Hochsensible eine besondere Gabe in sich erkennen, die das Potenzial zur Bereicherung des eigenen Lebens und der zwischenmenschlichen Beziehungen in sich trägt.